Frank Kupfer MdL, Präsident des SSB

Frank Kupfer MdL, Präsident des SSB

Sächsische Schützenzeitung 01/02-2005

Liebe Schützenschwestern und Schützenbrüder,

Das Jahr 2004 ist Geschichte. In meinem Vorwort vor einem Jahr hatte ich darüber spekuliert, was uns das Schaltjahr bringen wird. Jeder für sich kann einschätzen, ob es für ihn selbst ein gutes Jahr war oder ob sich die Ängste vor dem Schaltjahr als „Unglücksjahr“ bestätigt haben. Für mich war das vergangene Jahr spannend, aufregend und mit Erfolgen versehen. Der größte persönliche ist das Wiedererringen des Direktmandates für den Sächsischen Landtag gewesen. Ich hoffe, dass es für Sie, liebe Schützenbrüder und Schützenschwestern insgesamt ebenfalls ein positives Resümee zu ziehen gibt.

Vielen Menschen auf dieser Welt hat das vergangene Jahr Not, Leid und Elend gebracht. Ich erinnere hier an die verheerende Flutkatastrophe in Südostasien. Die Zahl der Todesopfer ist unvorstellbar. Noch mehr Menschen haben großes Leid erfahren und zum Teil alles verloren, was ein überleben notwendig macht. Um so erfreulicher ist die Hilfs- und Spendenbereitschaft auf der ganzen Welt. Auch hier in Sachsen wird Geld gesammelt. Motivation für viele, etwas zu gebe, sind die Erfahrungen mit der Flut 2002 in unserem Lande. Von dieser Stelle möchte ich nochmals einen Spendenaufruf starten. Bitte engagieren Sie sich für die Opfer der großen Naturkatastrophe!

Negativ auf sportlichem Gebiet ist uns die Entscheidung des Internationalen Olympischen Komitees im Gedächtnis. Wir alle haben gehofft und dafür gekämpft, dass Leipzig der Austragungsort für die Olympischen Spiele 2012 wird, das IOC hat uns nicht einmal zur Kandidatenstadt gekürt. Die Enttäuschung war groß und die Fragen an die Verantwortlichen wurden mit Recht gestellt, ob den das Engagement bei der Bewerbung ausgereicht hat. Trotz Ablehnung hat sich die Bekanntheit Leipzigs und Sachsens weltweit erhöht. Das wirkt sich positiv auf Entscheidungen für die Austragung anderer sportlicher Höhepunkte aus. Die Bogenweltmeisterschaft im Jahr 2006 ist nur ein Beispiel dafür.

Das Jahr 2004 war ein olympisches Jahr. Im Sommer fanden in Athen die Olympische Spiele statt. Unser Verband war stolz über die Teilnahme von Axel Wegner, dem das Glück leider nicht zur Seite stand. Aber gehen wir doch einmal in uns. Ist es nicht schon eine riesige Leistung, sich überhaupt zu qualifizieren? Ohne seine vorherigen Erfolge hätte er es nicht bis dorthin geschafft. Damit hat auch Axel beigetragen, dass wir rückblickend feststellen können: „Unser Sächsischer Schützenverband kann sehr zufrieden mit dem Jahr 2004 sein.“.

Die Ergebnisse der Deutschen Meisterschaften, die Teilnahmen  und Erfolge bei Europa- und Weltmeisterschaften, die Aufstellung neuer Rekorde legen beredtes Zeugnis davon ab.

An diese Bilanz werden wir 2005 anknüpfen. Die Kaderberufung im Februar in Bad Lausick wird einen Grundstein für die Erfolge legen. Die Voraussetzungen sind gut. Dank unsere Trainer, Übungsleiter und der hoch motivierten Sportler aller Altersklassen gibt es Potentiale, aus denen Erfolge gemacht werden können.

Die Entscheidung, die wir auf dem Landesschützentag im vergangenen Jahr in Gersdorf getroffen haben, eine Doppelmitgliedschaft im SSB und im Landessportbund durchzusetzen, zeigt erste Erfolge. Im Entwurf des Zuwendungsvertrages zwischen Landessportbund und Sächsischem Kultusministerium sind wenige finanzielle Mittel vorgesehen. Wie in allen Bereichen muss auch der Sport sparen. Die drastische Erhöhung unserer Mitgliederzahl im Landessportbund wird uns nach vorsichtigen Schätzungen aber keine Kürzungen bringen.

Der Sächsische Schützenbund ist der einzige Verband im Deutschen Schützenbund, der im vergangenen Jahr einen Mitgliederzuwachs verzeichnen konnte. Das wir in diesem Jahr nicht an diesen Entwicklungstrend anknüpfen können, ist wohl der mutigen Entscheidung des 13. Landesschützentages zur Doppelmitgliedschaft geschuldet. Allerdings ist trotzdem erst mal seit Bestehen des Sächsischen Schützenbundes die Mitgliederzahl nicht mehr unter die Grenze von 14.000 gesunken. Unter weitere Vereine streben aufgrund unserer positiven Außenwirkung unserem Verband zu, so dass wir auch optimistisch auf die Mitgliedsentwicklung blicken können.

Ein Höhepunkt im gesellschaftlichen Verbandsleben wird das 9. Treffen Sächsischer Schützenvereine am 06. August 2005 in Brand-Erbisdorf sein. Hier haben wir Gelegenheit, einer breiten Öffentlichkeit unsere Arbeit näher zu bringen und um Akzeptanz zu werben. Voraussetzung dafür ist eine hohe Teilnehmerzahl. Ich möchte eine Blamage wie vor zwei Jahren vermeiden. Dort waren fast mehr Musiker als Schützen beim Umzug. Die Rahmenbedingungen sind sehr gut. Die Brand-Erbisdorfer Schützen geben ihr Bestes in die Vorbereitung und Durchführung. Nutzen wir gemeinsam die Chance das engagierte sächsische Schützenwesen einer breiten Öffentlichkeit zu präsentieren.

Und dann stehen auch wieder die vielfältigen sportlichen Höhepunkte an. Den insgesamt 14 ausgeschriebenen Landesmeisterschaften gehen Kreismeisterschaften in allen Sportschützenkreisen unseres Landesverbandes voraus. Zudem streben die besten Sportschützen wieder eine Teilnahme an allen 7 Deutschen Meisterschaften an. Dabei gilt es, an die guten Ergebnisse des vergangenen Sportjahres anzuknüpfen. Insbesondere die Sommerbiathlonsportler stehen dabei auch vor der Aufgabe, erstmals eine Deutsche Meisterschaft in Sachsen auszurichten.

Inhaltliche Veränderungen im internationalen und nationalen Regelwerk stellen uns zusätzliche Aufgaben. Eine unserer wesentlichen Leistungssäulen, das Schießen auf die Laufende Scheibe, wird aus dem olympischen Programm gestrichen. Damit müssen auch wir bei unseren Schwerpunktdisziplinen umdenken und insbesondere Nachwuchssportler neu orientieren. Aber auch die Umstellung des Kalibers der Schnellfeuerpistole auf .22 lfB, ebenfalls einer unserer wichtigsten Leistungsbereiche, bringt Veränderungen mit sich. Dabei ist nicht nur die materielle Neuanschaffung für die ohnehin arg gebeutelten Vereinigungen zu sehen, sondern auch Veränderungen in der sportlichen Technik müssen schnellstens umgesetzt werden. Unserer Landesverband ist bemüht, auch in diesem Bereich notwendige Unterstützungen zu geben.

Ihnen allen, liebe Leser der SSZ, wünsche ich, dass Sie die Kraft aufbringen, Ihre guten Vorsätze für das neue Jahr umzusetzen. Uns gemeinsam wünsche ich eine weitere fruchtbringende Zusammenarbeit und maximale Erfolge auf sportlichem Gebiet und in der Traditionspflege.

Mit freundlichen Schützengrüßen

Ihr Frank Kupfer, Präsident