Liebe Schützenschwestern, liebe Schützenbrüder,

Frank Kupfer MdL, Präsident des SSB

Frank Kupfer MdL, Präsident des SSB

das 10. Treffen Sächsischer Schützenvereine ist Geschichte. Dem austragenden Verein, der Privilegierte Schützengesellschaft zu Waltersdorf e. V., gilt unserer aller Dank und Anerkennung für die tadellose Vorbereitung und die unvergesslichen Stunden in Waltersdorf. Die Entscheidung war richtig, nach dem ersten auch das Jubiläumstreffen in der Oberlausitz durchzuführen.

In zwei Jahren werden wir das 11. und im Jahr 2011 das 12. Treffen Sächsischer Schützenvereine durchführen. Schon jetzt sollten sich Vereine Gedanken darüber machen, ob sie ein solches Treffen ausrichten wollen. Bewerbungen schicken Sie bitte an unsere Geschäftsstelle nach Leipzig. Das Präsidium wird keine gesonderte Ausschreibung durchführen, die eingehenden Vorschläge aber eingehend prüfen und dann dem Gesamtvorstand zur Entscheidung vorlegen.

Das Wettkampfjahr 2007 steht vor dem Abschluss. Es hat erfolgreich begonnen und einen Höhepunkt in den Deutschen Meisterschaften gehabt. Unsere Erfolge sind auf ähnlich hohem Niveau, wie in den letzten Jahren. Feststellen müssen wir allerdings, dass die Anzahl der Gold-, Silber- und Bronze- Medaillen leicht abgenommen haben. Analysiert man weiter, dann fällt auf, dass wir einen Großteil dieser vorderen Platzierungen in erster Linie zwei unserer Sportschützen zu verdanken haben, den Löbauern Christian Reitz und Phillip Wagenitz.

Führt man sich vor Augen, dass beide ihre berufliche Zukunft außerhalb des Freistaates legen mussten und deshalb ab dem kommenden Jahr nicht mehr für Sachsen starten, dann ist die Aufgabe für die Zukunft klar umrissen. Wir müssen mehr Kraft in die Kaderentwicklung stecken. Dabei sind wir auf die Hilfe von vielen angewiesen. Dazu gehören sowohl der Deutsche Schützenbund als auch der Landessportbund Sachsen und auch  wir müssen unsere Kräfte konzentrieren.

Sportliche Erfolge brauchen wir nicht zum Selbstzweck oder für den Medaillenspiegel. Wir brauchen sie, um unsere Verbandsarbeit auch weiterhin auf gesicherte Füße zu stellen. Ansätze sind vielfältig da. Angefangen von Löbau, Neiden, Großdobritz oder Leipzig bis hin zu andern engagierten Vereinen, wie Dresden, Döbeln, Deutschenbora, Zwickau oder dem Oschatzer, der neu als Talentstützpunkt benannt wurde.

Voraussetzungen sind neben den Kapazitäten an Trainern auch eine gesicherte Ausbildung in Sachsen und eine berufliche Perspektive, die unseren Kadern den Leistungssport ermöglichen. Warum soll es nicht wieder machbar sein, an einem sächsischen Sportgymnasium das Sportschießen als Disziplin anzubieten? In Leipzig zumindest gab es dies einmal. Möglich werden sollte auch die Einrichtung einer Sportfördergruppe bei der Sächsischen Polizei, ähnlich der bei der Bundespolizei oder der Bundeswehr. Die politischen Weichen sind in diese Richtung gestellt. Aber, wie oft in der Politik, dauert die Umsetzung.

Abschließend noch ein Wort zur angedachten Änderung des Waffengesetzes. Nach den für Sportschützen teilweise schmerzlichen Verschärfungen der letzten Änderung sollte es Erleichterungen geben, die sinnvoll, notwendig und vertretbar waren. Leider hat sich die Diskussion nur auf die Altersabsenkung für den Erwerb aller Waffen auf 18 Jahre beschränkt. Diese wurde dann auch entsprechend aufgeheizt diskutiert.

Mit der Rücknahme des Gesetzentwurfes sind auch solche Punkte, wie die Herabsetzung der Altersgrenze für das Schießen mit Druckluftwaffen auf 10 Jahre und die Rücknahme der Kompetenz des Bundesverwaltungsamtes beerdigt. Ärgerlich ist insbesondere, dass der Entwurf erst in der innerministeriellen Abstimmung war und noch gar nicht für die Öffentlichkeit bestimmt. Nur durch eine Indiskretion eines Beamten kam es zur öffentlichen Diskussion und damit zum Aus für das neue Gesetz.

Wir lassen uns dadurch nicht entmutigen, sondern engagieren uns weiter für unseren schönen Sport. In diesem Sinne verbleibe ich

mit freundlichen Schützengrüßen


Ihr Frank Kupfer, Präsident