Liebe Schützenschwestern, liebe Schützenbrüder,

Frank Kupfer MdL, Präsident des SSB

Frank Kupfer MdL, Präsident des SSB

die Schützen sind wieder einmal ins Visier der Öffentlichkeit geraten. Diesmal nicht wegen eines Amokläufers oder wegen Verbrechen, die mit unvorschriftsmäßig gelagerten Waffen begangen wurden. Diesmal ist der Aufhänger, dass Rechtsextremisten Verbrechen begangen haben. Dabei eine Verbindung zu unseren Sportschützen zu konstruieren, ist schon weit an den Haaren herbei gezogen. Aber Tatsache scheint es trotzdem zu sein, dass es in unseren Reihen Mitglieder gibt, die rechtsextreme Ansichten vertreten. Ich sage klipp und klar, dass diese in unseren Vereinen nichts zu suchen haben.

Selbstverständlich ist der Sächsische Schützenbund politisch, konfessionell und weltanschaulich neutral. Aber wir bewegen uns auf dem Boden des Grundgesetzes und haben die Pflicht, dieses zu schützen. Das heißt, wir müssen Acht geben, dass sich extremistische Ansichten nicht verbreiten. Vielmehr sollten wir die Gelegenheit wahrnehmen, auf solche meist junge Menschen Einfluss zu nehmen und sie in die Mitte der Gesellschaft zurück zu bringen. Unsere Vereine haben eine soziale Funktion, mit der sie dieser Aufgabe gerecht werden können.

Viel positiver in der Außenwirkung war unsere Beteiligung an der Messe „Jagd und Angeln“ auf den agra-Gelände in Leipzig-Markkleeberg. Es war unsere 20. Teilnahme, also ein Jubiläum, in dem wir uns wieder mit interessanten Informations- und Mit-Mach-Angeboten präsentiert haben.

Das erste Mal hat der Rundgang der „Offiziellen“ am Stand unseres Verbandes Halt gemacht. Das hat mich als Schirmherren der Messe (in meiner Eigenschaft als Staatsminister für Umwelt und Landwirtschaft) natürlich sehr gefreut. Wir haben die Gelegenheit genutzt, unseren Sport näher zu bringen. Wie mir unser Geschäftsführer, Herr Martin berichtet hat, haben einige Personen aus dem offiziellen Rundgang, diesen verlassen und sind am SSB-Stand geblieben, so begeistert waren sie von dem Angebot. Ein Dank geht an den SV Leipzig-Thekla, der einen Großteil des Schießstandes stellte, den PSV Leipzig -Schützengilde-, der den Schießbetrieb betreute, für die Ausrichtung des Schießens, und die Leipziger Schützengemeinschaft für die Betreuung des Videoschießstandes.

Am 04.11.2011 und damit nach neun Jahren wurde im Bundesrat endlich die Verwaltungsvorschrift zum Waffenrecht verabschiedet. So lange haben Bund und Länder gebraucht, um sich zu verständigen. Damit ist nun gesichert, dass in den Waffenbehörden das Waffengesetz einheitlich vollzogen wird. Der Sächsische Schützenbund hat sich in den vergangenen Jahren dafür stark gemacht, dass wenigstens im Freistaat Sachsen ein einheitliches Verfahren angewandt wird.

Das nächste Jahr ist ein olympisches Jahr. Erinnern Sie sich noch an das Motto „Spiele mit uns“? Damit hatte sich Leipzig um die Austragung der Olympischen Spiele 2012 beworben. Daraus ist zwar nichts geworden, wir nutzen aber die Chance, mit in London dabei zu sein. Axel Wegner, unser Aushängeschild bei Olympischen Spielen hat sich von seiner aktiven olympischen Laufbahn verabschiedet. Wir sind ihm zu großem Dank verpflichtet! Christian Reitz, der Bronzemedaillengewinner von Peking startet nicht mehr für unseren Verband. Unsere Hoffnungen liegen auf Phillip Wagenitz. Wir wünschen ihm, dass er die Qualifizierung noch schafft und sich und uns würdig vertritt.

Sportlicher Erfolg heißt, gute Finanzausstattung. Der Sport in Deutschland finanziert sich über Leistungen und Medaillen. Mit der Finanzzuweisung über den Landessportbund wird die Arbeit unseres Fachverbandes abgesichert. Schon jetzt sind die Beträge kaum ausreichend, um die Verbandsaufgaben und die Serviceleistungen an unsere Mitgliedsvereine in gewohnter hoher Qualität zu sichern. Es ist deshalb dringend notwendig, uns auf den Landesschützentag über eine Beitragserhöhung zu verständigen. In den letzten Jahren war dies nicht notwendig, weil der Verband sparsam gewirtschaftet hat und sämtliche Einsparmöglichkeiten auch rigoros umgesetzt hat. Hier ist das Potential ausgeschöpft.

Noch in diesem Jahr stellen wir die Weichen für die kommende Arbeit. Doch bevor es wieder an den Start geht haben wir uns alle ein paar ruhige und besinnliche Tage verdient. Ihnen allen, liebe Leser der SSZ, wünsche ich im Namen des Präsidiums des Sächsischen Schützenbundes ein gesegnetes Christfest und einen guten Start in ein erfolgreiches Jahr 2012.

Mit freundlichen Schützengrüßen

Ihr Frank Kupfer, Präsident