Liebe Schützenschwestern und liebe Schützenbrüder,

Frank Kupfer, Präsident des Sächsischen Schützenbundes

das ist eine spannende Zeit gerade. Die Sachsen haben einen neuen Landtag gewählt und eine neue Regierung hat sich gebildet. Mein Amt als Präsident unseres Sächsischen Schützenbundes habe ich behalten. Das ist die einzige Kontinuität, aber für mich eine sehr wichtige. Als neu gewählter Vorsitzender der CDU-Landtagsfraktion musste ich mein Amt als Staatsminister für Umwelt und Landwirtschaft aufgeben. Eine meiner ersten Aufgaben war es, einen Koalitionsvertrag zwischen der CDU und der SPD in Sachsen mit auszuhandeln. Dabei habe ich natürlich auch ein Augenmerk auf den Sport gelegt und auf den Umgang mit Besitzern von Waffen.

Zu Letztgenanntem gibt es keine Festlegungen im Koalitionsvertrag. Das bedeutet, es bleibt alles wie es ist. Für uns also gut, dass es keine Verschärfungen geben soll. Zum Sport ist mir die allgemeine Feststellung wichtig gewesen: "Über den Sport werden besonders Kindern und jungen Menschen wichtige Werte wie Fleiß und Ehrgeiz, aber auch Vertrauen, Teamgeist und Identität vermittelt. Wir wollen dafür sorgen, dass auch in Zukunft Jeder und Jedem flächendeckend attraktive Sportstätten zur Verfügung stehen."

Ebenso wichtig: "Die Förderung des Kinder‐ und Jugendsportes hat für die Koalition einen besonderen Stellenwert. Aus diesem Grund werden wir prüfen, wie der Zugang und die Nutzung von Sportstätten, insbesondere für Wettkämpfe und Veranstaltungen, erleichtert werden kann." Hierbei gilt es in der Umsetzung darauf zu achten, dass der Schießsport gleichberechtigt Berücksichtigung findet. Gleiches gilt für nachfolgende Passage. "Die Ausrichtung von nationalen und internationalen Sportgroßveranstaltungen soll stärker gefördert werden. Wir wollen außerdem die Forschung und akademische Trainerausbildung weiter unterstützen und fördern."

"Die Koalition verständigt sich auf ein Sportförderprogramm, um dem Erhalt der institutionellen und investiven Förderung gerecht zu werden.", heißt es abschließend im Kapitel. Die Rahmenbedingungen sind also gut, Sport in Sachsen in den nächsten fünf Jahren weiter zu entwickeln. Unangetastet bleibt auch der Zuwendungsvertrag zwischen Sportministerium und Landessportbund. Dieser bietet Planungssicherheit in finanzieller Hinsicht auch für unseren Fachverband.

Mir persönlich war und ist es nach wie vor wichtig, dass wir sportliche Talente fördern und fordern und damit zu Höchstleistungen bringen, die auch einem internationalen Vergleich standhalten. Die Erfolge in diesem Jahr bei den Landesmeisterschaften aber auch bei den Deutschen Meisterschaften können sich sehen lassen. Zudem haben wir drei potentielle Kandidaten für die nächsten Olympischen Spiele. Drei Bundeskader des Sächsischen Schützenbundes wurden ins "Team Rio" des Landessportbundes berufen: Paul Pigorsch (SSC Neiden), Hubert Stasiak (SSC Neiden) und Philipp Wagenitz (PSSG zu Dresden). Wir sind ein kleiner Verband, aber wir nutzen unseren finanziellen und ehrenamtlichen Möglichkeiten besonders effektiv. Dafür ein Dank an alle Beteiligten.

Reserven haben wir allerdings bei der öffentlichen Darstellung. Die Teilnahme am Wochenende der Schützenvereine am 4. und 5. Oktober diesen Jahres war ausbaufähig. Gerade einmal 16 Vereine haben die Möglichkeit genutzt in dieser konzertierten Aktion auf sich aufmerksam zu machen. Das sind entschieden zu wenige. Ich weiß, dass viele Vereine außerhalb dieses Termins ihre Tore für Interessierte öffnen. Warum beteiligen sich diese nicht an der gemeinsamen Aktion? Das müssen wir über die Schützenkreise im nächsten Jahr besser organisieren.

Positiv in diesem Zusammenhang war unsere Präsentation auf der Messe Jagd & Angeln in Markkleeberg. Auch hier ein herzlicher Dank an die beteiligten Vereine und die hauptamtlichen Mitarbeiter aus der Geschäftsstelle.

In der letzten Ausgabe der SSZ gab es einen Bericht über das 20. Deutsche Bundesschiessen 1934. Es gab eine aufgeregte Äußerung mir gegenüber, dass damit die Propaganda der Nationalsozialisten verherrlicht würde. Diese Ansicht teile ich nicht! Natürlich hätte man ausdrücklich darauf hinweisen können. Aber ich halte uns alle erwachsen und intelligent genug, dies selbstständig zu bewerten. Genauso selbstständig beurteilen kann man den letzten Absatz dieses Artikels. Es war eben die letzte große Darstellung der Schützentraditionen in Deutschland. Die zwei deutschen Diktaturen haben eine Wiederholung verhindert.

Der Gesamtvorstand des Sächsischen Schützenbundes hat in seiner letzten Sitzung beschlossen, die Ausrichtung des Treffens Sächsischer Schützenvereine im Jahr 2015 nach Zschopau zu vergeben. Auf unserem Landesschützentag haben wir ausführlich diskutiert, warum die Beteiligung an diesen Treffen in den vergangenen Jahren eher mäßig besucht war und wie wir das ändern können. Im nächsten Jahr haben wir die Chance, zu zeigen, dass wir verstanden haben, welches Potenzial in dieser Veranstaltung liegt. Es ist eine Chance, uns, unseren Sport und die Traditionspflege den Menschen näher zu bringen. Ich lade Sie und Ihre Vereine deshalb schon jetzt dazu ein, im nächsten Jahr am 29.08.2015 nach Zschopau zu kommen.

Allen Lesern wünsche ich im Namen des Gesamtvorstandes und des Präsidiums des Sächsischen Schützenbundes ein gesegnetes Weihnachtsfest und einen guten Start ins Jahr 2015.

Mit freundlichen Schützengrüßen

Ihr Frank Kupfer, Präsident