Liebe Schützenschwestern, liebe Schützenbrüder,

SSB-Vizepräsident Rüdiger Hill

zwei Höhepunkte aus unserem Schützenkalender des Jahres 2016 gehören schon der Vergangenheit bzw. der Geschichte an. Zum einen sind es die Landesmeisterschaften DLW mit dem Landeskönigsschießen in Markkleeberg und der 19. Landesschützentag in Burgstädt. Es sei mir gestattet, zu beiden Höhepunkten eine kurze nachträgliche Bewertung meinerseits abzugeben.

Die Landesmeisterschaften DLW (vom 18.03. bis 20.03.) waren wie immer sehr gut vorbereitet und organisiert, ebenso in guter Qualität durchgeführt. Dafür möchte ich mich bei allen Schützenschwestern und Schützenbrüder bedanken, welche durch ihren persönlichen Einsatz zum Gelingen dieser Landesmeisterschaft beigetragen haben. In diesem Jahr wurde ein Landesrekord geschossen, im Jahre 2015 waren es drei. Bemerkenswert ist, dass in diesem Jahr der einzige Landesrekord von einer Schießsportlerin mit Behinderung erzielt wurde. Cornelia Selling von der SGi des PSV Leipzig e.V. schoss mit dem Luftgewehr in der Klasse SH2/AB2 m/w (mit Hilfsmittel) und verbesserte den alten Landesrekord von 386 um 5 Ringe auf 391. Tolle Leistung!

Unser 19. Landesschützentag fand am 23. April in Burgstädt statt. Zum zweiten Mal (12. April 2008 – 15. Landesschützentag) waren die sächsischen Schützen in diesem Städtchen, mit seiner über 600 jährigen Geschichte, zu Gast und es war wieder eine sehr gute Veranstaltung.

Am Vorabend hatte der Bürgermeister Lars Naumann Mitglieder des Präsidiums, des Gesamtvorstandes des SSB und einige Ehrengäste zu einem kleinen Empfang in den neuen Ratssaal des Rathauses eingeladen.

Der 19. Landesschützentag begann dann am 23. April pünktlich 10.00 Uhr mit dem Einmarsch der Fahnenträger aus 50 Schützenvereinen in die Dreifeldhalle des Sportzentrums „Am Taurastein“. Wie immer war es ein bewegendes Bild, als die vielen Fahnen und Standarten in den Saal herein getragen wurden.

Der Präsident des SSB, Frank Kupfer, eröffnete die Feierstunde und begrüßte die anwesenden Ehrengäste. So weilten u.a. der Staatsminister des Innern des Freistaates Sachsen Herr Markus Ulbig, der Bürgermeister von Burgstädt Herr Lars Naumann und die Vizepräsidentin vom Landessportbund Sachsen Frau Angela Geyer der Feierstunde bei.

Im Grußwort des Innenministers erwähnte dieser u.a., dass die Schützen nicht unter Generalverdacht gestellt werden und dass es eine gemeinsame Ausbildung zwischen Schützen und Polizisten geben soll. Bemerkenswert seine Aussage: „15.000 sächsische Schützen, dies sind mehr, als wir Polizisten im Freistaat haben. Aber wir holen personell auf!“

Ich möchte erinnern: „Vor vielen hundert Jahren waren Schützen für den Schutz ihrer Heimat, dem Schutz der Bürger mit all ihrem Hab und Gut durch ihren Lehnsherren beauftragt wurden!“  Heute ist das etwas anders geregelt, die Bundes- und Landespolizei übernimmt den Schutz der Bürger.

Aus Schützenkreisen konnte unser Präsident den Vizepräsidenten des DSB Gerd Hamm, den Vizepräsidenten des Landesschützenverbandes Sachsen-Anhalt Wolfgang Luks, den Vizepräsidenten des Thüringer Schützenbundes Karl-Thomas Angermann und den Vizepräsidenten vom Brandenburger Schützenbund Wolfgang Regel begrüßen.

Im Rahmen der Feierstunde erhielten nun auch offiziell unsere neuen Schützenkönige ihre Insignien überreicht. Der Landesschützenkönig 2016 Falk Schneider und die Jungschützenkönigin 2016 Luisa Strobel werden für unseren Verband beim Bundeskönigsschießen am 16. Juli in Köln an den Start gehen. Ihnen wünsche ich dabei viel Erfolg und Glück, mögen beide ein gutes Ergebnis für den SSB erzielen.

Präsident Frank Kupfer begrüßte 234 Delegierte aus 96 Mitgliedsvereinen. In seinem Bericht gab er voller Stolz bekannt, dass der SSB mit nunmehr 15293 Mitgliedern den bisher höchsten Mitgliederstand seit Gründung erreicht habe. All die vielen Aktivitäten in den Vereinen bzw. im Landesverband zeigen, der SSB mit all seinen Mitgliedern und Vereinen ist auf einem guten Weg und für die Zukunft gut aufgestellt.

Dank und Anerkennung möchte ich an folgende Personen und Vereine aussprechen für die sehr gute Unterstützung, Organisation und Durchführung des 19. Landesschützentages:

  • Bürgermeister der Stadt Burgstädt Herr Lars Naumann
  • Herr Andre Hahn, Geschäftsführer des Sportzentrum „Am Taurastein“ mit seinem gesamten Team
  • Blasmusikverein Meerane 1968 e.V.
  • Königlich privilegierten Schützengesellschaft 1736 Burgstädt e. V.
  • Herr Ralph Martin, Geschäftsführer des SSB mit allen Mitarbeitern der Geschäftsstelle

Vielen Dank ! Es war wieder ein gelungener Landesschützentag!

Noch einige Hinweise in eigener Sache von mir.

Das Schützenwesen in Deutschland wurde ja bekanntlich in das bundesweite Verzeichnis des immateriellen Kulturerbes aufgenommen. Dazu wurde schon viel berichtet, u.a. im „Präsidentenbrief“ des DSB, auf unserer Homepage des SSB usw. Die Deutsche UNESCO – Kommission stellt dazu extra ein Logo zur Verfügung. Dieses Logo können unsere Schützenvereine z.B. im Briefkopf ihres Vereins, auf der vereinseigenen Homepage, oder auch in entsprechender Form als Aushang im Schützenhaus angebracht, verwenden. Ich kann es unseren Vereinen nur empfehlen, dieses Logo zu beantragen. Denn es ist besonders gut geeignet zur Außendarstellung bzw. öffentlicher Wahrnehmung und trägt mit zu einem positiven Erscheinungsbild unseres sächsischen und deutschen Schützenwesens bei.

Der letzte Lehrgang/Ausbildung des SSB zur Erlangung einer Jugendbasislizenz (JuBaLi) war in der Teilnahme nicht voll ausgelastet. Um aber im Schützenverein mit den Kindern und Jugendlichen schießsportlich zu arbeiten, müssen die verantwortlichen Aufsichtspersonen eine solche Sonderlizenz besitzen (siehe WaffG §27 Abs.3). Hier rufe ich die Vereinsvorsitzenden auf, zu prüfen, inwieweit diesbezüglich Vereinsmitglieder zu einem solchen Lehrgang geschickt und ausgebildet werden müssen.

Erfreulich ist, dass die letzten Schießsportleiter-Lehrgänge gut besucht waren.

Ich möchte aber erwähnen, dass auf jedem Schießstand alle vorhandenen Stände durch jeweils einen Schießsportleiter (Aufsichtsperson) beaufsichtigt und betreut werden muss (siehe § 11 AWaffV). Hier konnte ich bei verschiedenen Besuchen in den Vereinen persönlich feststellen, dass das nicht immer der Fall war.

Abschließend wünsche ich allen Schützenschwestern und Schützenbrüdern weiterhin ein erfolgreiches Jahr, beste Ergebnisse im Schießsport und viel Elan und gute Ideen bei der Pflege von Tradition und Brauchtum im Schützenverein.

Und denkt alle daran – Olympia steht vor der Tür – drückt schon langsam alle Daumen, dass unsere teilnehmenden Sportschützen für Deutschland erfolgreich sein mögen!

Gut Schuss!

Rüdiger Hill, Vizepräsident des SSB